freikirchenatlas.at
… auch das ist Kirche!

Freikirchen in Österreich

wnp

October 2, 2021

Die Freikirchen in Österreich (FKÖ) sind eigentlich kein Gemeindebund im engeren Sinn, sondern ein Dachverband von derzeit fünf freikirchlichen Gemeindebünden mit dem Ziel, die zahlenmäßige Anforderung für die gesetzliche Anerkennung als Religionsgemeinschaft in Österreich zu erreichen. Dieses Ziel wurde erreicht, als die FKÖ im August 2013 als Religionsgemeinschaft staatlich anerkannt wurden.

Mitglieder der FKÖ sind Gemeindebünde, und zwar derzeit der Bund der Baptistengemeinden in Österreich, der Bund Evangelikaler Gemeinden in Österreich, die Elaia Christengemeinden, die Freien Christengemeinden samt ihren Zweigverbänden, sowie die Mennonitische Freikirche Österreich. Die FKÖ sind offen für weitere Gemeindebünde als Mitglieder; Einzelgemeinden können nicht direkt Mitglieder werden, sondern müssen sich einem Bund anschließen.

Die Freikirchen in Österreich werden geleitet vom Rat der Freikirchen, der aus den leitenden Personen der Mitgliedsbünde besteht. Der Rat wählt alle zwei Jahre seinen Vorsitzenden, der auch offizieller Sprecher der FKÖ ist. Nach Walter Klimt (Baptisten), Edwin Jung (Freie Christengemeinden), Reinhold Eichinger (Bund Evangelikaler Gemeinden), und Reinhard Kummer (Mennoniten) übernimmt im September 2021 Karl Peloschek von den Elaia Christengemeinden als Sprecher der FKÖ den Vorsitz im Rat der Freikirchen.

Per Gesetz brauchen anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich ein Alleinstellungsmerkmal, d.h. sie müssen sich von allen anderen anerkannten Religionsgemeinschaften unterscheiden (eine Anforderung, die der Betreiber dieser Webseite für eine ungerechtfertigte Einmischung des Staates in die Theologie und Praxis der Religionsgemeinschaften hält, aber so ist es nun mal). Das Alleinstellungsmerkmal der FKÖ ist die Glaubenstaufe, d.h. es werden nur mündige Personen auf das Bekenntnis ihres Glaubens getauft. Damit sind die FKÖ prinzipiell offen für andere freikirchliche Gemeindebünde, welche ebenfalls die Glaubenstaufe praktizieren (Credobaptisten), nicht jedoch für Gemeindebünde, die Kinder taufen (Paedobaptisten), oder die sich in dieser Sache nicht deklarieren wollen.

Neben den Gemeinden und Gemeinschaften der fünf Mitgliedsbünde gehören den FKÖ auch verschiedene andere Einrichtungen an, die auf der Glaubensgrundlage der FKÖ arbeiten, wie z.B. verschiedene Bildungs- und Ausbildungsstätten, Sozialeinrichtungen und Missionswerke.